Unser Verständnis von Bildung und Betreuung

  1. Betreuung und Bildung sind miteinander verflochten. Die pädagogische Betreuung zur Entwicklung und Wahrung stabiler Persönlichkeiten ist dabei die Basis. Therapeutische Bemühungen werden zur frühzeitigen Wirkung in den Alltag inkludiert. Bildung erfolgt entsprechend des aktuellen Zustands des einzelnen Menschen
  2. Erziehungs- und Ausbildungseinrichtungen stellen ein Abbild der gesellschaftlichen und technologischen Rahmenbedingungen dar und weisen direkten Zugang zu unserer natürlichen Umwelt auf


Zur Umsetzung empfehlen wir einen Ansatz bestehend aus drei Punkten:

  1. Örtliche Zusammenführung der Kinder- und Jugendbetreuung sowie bildender und therapeutischer Angebote. Dies erlaubt die Gestaltung von praktischen Angeboten in gemischten Gruppen für bestimmte Abschnitte des Tages in denen beispielsweise nicht der Bildung sondern landwirtschaftlichen oder handwerklichen Dingen nachgegangen wird.
  2. Tägliches Praktizieren einer lebenspraktischen Tätigkeit innerhalb beispielsweise der Landwirtschaft, Lebensmittelzubereitung, Gebäudebau, etc. als Basis für pädagogisches Wirken zur Förderung einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung. Durch die in Punkt 1 beschriebene Zusammenführung verschiedener Angebote an einem Ort, kann dies in Gruppen unterschiedlicher Menschen (jung, alt, mit und ohne Auffälligkeiten in ihrer Entwicklung) erfolgen. Diese praktischen Phasen in gemischten Gruppen erlauben kontinuierliches pädagogisches Wirken, fördern die Persönlichkeitsentwicklung und Selbstwirksamkeit sowie das Erlernen eines konstruktiven Umgangs mit unterschiedlichen Menschen. Die lebenspraktische Tätigkeit findet immer gemeinsam mit dem betreuenden Personal statt. So wird ein kontinuierliches Erlernen sinnvoller Verhaltensmuster durch Immitation ermöglicht. Des Weiteren können so Auffälligkeiten früh erkannt und durch pädagogisches oder therapeutisches Wirken innerhalb realer Situationen effektiv nachgekommen werden
  3. Etablierung eines starken betreuerischen Rückgrats durch zusätzliche Betreuer die den Alltag von beispielsweise fünf Kindern / Jugendlichen in gemischten aber festen Gruppen innerhalb der Einrichtung organisieren. Diese Betreuer begleiten die Zubereitung und den Verzehr der Mahlzeiten, begleiten die lebenspraktische Betätigung, organisieren Freizeitangebote und unterstützen bei allen anderen Belangen der Kinder. Auf diese Weise stellen sie ein professionelles aber familiäres Umfeld dar, das eine Chance hat mit der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit mitzuhalten. Dadurch soll die Sicherstellung der psychischen Stabilität und emotionalen Ausgeglichenheit gefördert werden. Durch den Dialog mit anderen Pädagogen, Therapeuten und Lehrern ermöglichen sie einen zustandsorientierten Lehrbetrieb und ggf. ein frühzeitiges therapeutisches Wirken


Zusammenfassend

Der zentrale Ansatz ist die Gesellschaft in ihrer Komplexität in unseren Erziehungs- und Bildungseinrichtungen abzubilden. Das erlaubt ein kontinuierliches und pädagogisch geführtes Einfinden in die oft schwer nachvollziehbaren Strukturen freiheitlicher Gesellschaftsformen. Diesen Ansatz verfolgen wir durch eine örtliche Zusammenführung von verschiedenen etablierten pädagogischen, bildenden und therapeutischen Einrichtungen. Das eröffnet dem pädagogischen Wirken ein breites Spektrum der Synergieausschöpfung. Ferner wird diese Mischung aus Angeboten in eine tägliche lebenspraktische Betätigung eingebettet. Dies stellt eine pulsierende, reale Kontaktstelle zu anderen Menschen und unserer Umwelt dar.

So kann das notwendige zwischenmenschliche Verständnis und ein Verständnis für unsere Umwelt entstehen. Diese kontinuierliche und vorbildorientierte Art des Erlebens ist notwendig, sodass sich der Einzelne nachhaltig mit der Umwelt und den Mitmenschen identifiziert.

In diesem Rahmen kann ein stabiles und umfassendes soziales Umfeld entstehen, dass eine möglichst störungsfreie Entwicklung der Psyche stützt.

Des Weiteren kann so der grundsätzlich reaktive Charakter des professionellen therapeutischen Wirkens früher – und dann auch innerhalb des Alltags – wirksam und kontinuierlich erfolgen.

Dies zielt darauf ab, die Entwicklung stabiler, belastbarer und verantwortungsbewusster Menschen zu begünstigen.


Auf dieser Basis ist es dann möglich, junge Menschen effizient und umfassend auszubilden. 

Die hohe Zuverlässigkeit und Leistungsstärke stabiler Persönlichkeiten rechtfertig nahezu jeden beliebigen personellen Einsatz.

Die konkrete Zusammensetzung und die Gestaltung der jeweiligen pädagogischen, didaktischen und therapeutischen Teilkonzepte sollten im Dialog mit entsprechend erfahrenen Fachleuten erfolgen.